Interview Archive - Secret Classics https://www.secret-classics.com/category/themen-bereiche/interview/ Celebrating the past. Mon, 28 Apr 2025 19:07:07 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.5 https://www.secret-classics.com/wp-content/uploads/2020/08/logo-secret-classics.png Interview Archive - Secret Classics https://www.secret-classics.com/category/themen-bereiche/interview/ 32 32 Fahren, Erleben, Genießen https://www.secret-classics.com/fahren-erleben-geniessen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=fahren-erleben-geniessen Mon, 26 Feb 2024 08:03:13 +0000 https://www.secret-classics.com/?p=103608 Schön länger hatte ich keine mehrtägige Ausfahrt mehr, und das am besten noch in einer coolen Gruppe unternommen. Als mich im Frühling 2023 die Reiselust packte, erinnerte ich mich daher direkt an Ernst und sein neues „Baby“. Ernst und ich haben uns vor mehreren Jahren auf einer Oldtimer-Ausfahrt kennengelernt, und ich erinnere mich noch gut [...]

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Schön länger hatte ich keine mehrtägige Ausfahrt mehr, und das am besten noch in einer coolen Gruppe unternommen. Als mich im Frühling 2023 die Reiselust packte, erinnerte ich mich daher direkt an Ernst und sein neues „Baby“. Ernst und ich haben uns vor mehreren Jahren auf einer Oldtimer-Ausfahrt kennengelernt, und ich erinnere mich noch gut daran, wie er damals schon vor Ideen sprühte, um solche Unternehmungen zu etwas noch Besondererem zu machen. Und so kam es „wie es kommen mußte“, seit 2022 organisiert er unter seiner neuen Marke „Sportwagen Erlebnisreisen“ ausgefallene und besondere Reisen für Sportwagenenthusiasten.

4 Tage, 12 Sportwagen, 16 Alpenpässe und als Highlight ein Helikopterflug

Also ran ans Telefon, Ernst angerufen und wenige Minuten nach dem herzlichen „Hallo“ stand mein persönliches Highlight für eine tolle Ausfahrt im Spätsommer 2023 fest. Ab da durfte ich mich auf ein rauschendes Kurvenfestival über die schönsten Alpenpässe freuen, was unser aller mit „Benzin im Blut“ gefüllten Herzen höherschlagen lassen würde – 4 Tage, 12 Sportwagen, 16 Alpenpässe und als Highlight ein Helikopterflug über die einfach unvergleichbare Szenerie der Dolomiten. Nun bestand die größte Herausforderung für 2023 im Warten auf den Tag, an dem es endlich losgehen sollte.

Kennengelernt habe ich Ernst, als er begann aus seiner Leidenschaft für schnelle, wie auch alte Autos etwas Neues zu gestalten. Nach einer ursprünglich angestrebten Karriere als professioneller Rennfahrer (Kart-Europameister 2006, Renn- & Testerfahrungen bei Formel BMW und Formel 3) absolvierte er ein internationales Wirtschaftsstudium. Nach weiteren Stationen in der Wirtschaft und Beratung startete er 2017 mit seiner ersten Marke „Oldtimer Urlaubsreisen“ (www.oldtimer-urlaubsreisen.de) und nun, voila, seit 2022 die zweite Marke mit „Sportwagen Erlebnisreisen“ (www.sportwagen-erlebnisreisen.de ).

In unserem Telefonat stand ich vor der Qual der Wahl mich aus einer der vier für 2023 angebotenen Ausfahrten zu entscheiden. Zur Auswahl standen das Saison-Opening am Gardasee über 7 Tage mit dem besonderen Schmankerl einer exklusiven Bootsfahrt mit Frauscher Sportbooten, eine Tour über 4 Tage durch die Bayerischen & Österreichischen Voralpen unter dem Motto „Auf den Spuren von Ferdinand Porsche & Walter Röhrl“, erlebnisreiche 8 Tage entlang der Route des Grandes Alpes und Route Napoleon mit allem, was diese fantastische Szenerie zu bieten hat und zu guter Letzt meine Wahl der Tour durch die Dolomiten und rund um den Großglockner. Alle Ausfahrten haben gemein, dass das Erlebnis, das Gemeinsame und der Genuß im Vordergrund stehen und die Teilnehmer dazu einladen, sich treiben, inspirieren und verwöhnen zu lassen. 

Was Ernst am Telefon immer wieder betonte, war, worauf er besonderen Werte legt und wodurch seine Ausfahrten zu dem Werden was sie sind, etwas Besonderes, auf jeden Fall aber erlebnisreich. Um sich aktiv von anderen Anbietern in diesem Segment zu differenzieren, steht für Ihn das Gesamterlebnis aus Fahren, Entdecken und Genießen im Vordergrund. Er setzt auf kleine Gruppengrößen, was sowohl der gesamten Organisation und Durchführung als auch dem Aufbau direkter zwischenmenschlicher Kontakte zugutekommt. Seine handverlesenen Tages-Highlights bieten die Möglichkeit der Teilnahme an exklusiven und nicht immer für die Öffentlichkeit zugänglichen Veranstaltungen/Events/Aktivitäten, und das gesellige Miteinander ergibt sich wie von selbst durch hinsichtlich der persönlichen Interessen der Teilnehmer perfekt aufeinander abgestimmten Gruppen.

Selbstredend wird das Ganze fotografisch und videotechnisch professionell begleitet, so dass für jeden im Nachgang seine ganz persönlichen Highlights zur Verfügung stehen.

Wie sieht ein „normaler“ Tour-Tag aus, bzw. was hat man zu erwarten?

Grob gesagt startet der Tag nach dem Frühstück mit einer ersten circa einstündigen Fahretappe bis zum ersten Programmpunkt des Tages. Das ist je nach Region unterschiedlich, bei uns war es der Besuch einer Südtiroler Kaffeerösterei. Anschließend folgt eine kurze Etappe bis hin zum Mittagessen und von dort zum nächsten „Ort des Geschehens“ – der neben der Fahrstrecke weiteren besonderen Unternehmung des Tages. Danach geht es dann entspannt (oder auch noch einmal sportlich, je nach Lust & Laune) zur jeweiligen erlesenen Unterkunft für den Abend und die Nacht. Keiner der Teilnehmer wird also von einer solchen Tour zurückkehren, ohne nicht die jeweilige Region, einige ihrer Besonderheiten kennengelernt und insbesondere ihrer Schönheit genossen zu haben.

Das Tolle, ist, das pro Tour nicht nur ein Highlight ausgesucht wird, sondern es an jedem einzelnen Tag etwas Besonderes zu erleben gibt, sei es in ausgewählten kulinarisch herausragenden Locations (wir waren im 1-Sternerestaurant Malga Panna mitten im und mit tollem Blick ins „Nirgendwo“), außergewöhnliche Events, wie in unserem Fall der Helikopterflug rund um den Sellastock (mega!) oder Besichtigungen lokaler künstlerischer, handwerklicher oder gewerblicher Besonderheiten – in Summe einfach eine tolle Ausgewogenheit aus Fahrspaß, Erleben und Neues entdecken sowie die übrigen Teilnehmer kennenzulernen und neue Freunde unter den Gleichgesinnten zu finden.

Für mich waren es vier außergewöhnlich schöne Tage mit vielen tollen Erlebnissen, der Möglichkeit ausgesprochen nette und interessante Enthusiasten kennenzulernen und dem Spaß an einer perfekt organisiert und orchestrierten Veranstaltung. Entsprechende Unternehmungen leben von der Liebe zur detaillierten Vorbereitung und Durchführung, der perfekten Mischung der Teilnehmer und der Flexibilität und Spontanität sich auch außerhalb der Planung auf unverhofft Neues einzulassen. Dass Ernst hierfür ein „glückliches“ Händchen hat, erleben die Teilnehmer an jedem einzelnen Tag der Touren und spiegelt sich auch in der hohen Rate an „Wiederholungstätern“ wider.

Wer Lust auf eine solche Ausfahrt bekommen hat, der findet hier das Programm für 2024, wie auch mehr Informationen über die Marke und dem Team dahinter.

Ich selber habe mich für 2024 noch nicht entscheiden können. Abhängig von meinem Terminkalender wird es entweder die kürzere Tour von Bayern nach Südtirol (da reizt mich besonders das ‚James Bond Erlebnis‘) oder die längere Reise in eine meiner Lieblingsregionen (Massif Central – absoluter Geheimtipp!). Ein bisschen Zeit mich zu entscheiden habe ich noch, allerdings werde ich nicht mehr zu lange warten – meine erste Anfrage bei Ernst hat nämlich ergeben, dass viele Touren bereits ausgebucht sind.


Bilder: Dominik Pelzer – Sportwagenerlebnisreisen https://www.sportwagen-erlebnisreisen.de

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Michael Mauer über „typisch Porsche“ und Innovation im Design des Porsche Macans https://www.secret-classics.com/michael-mauer-ueber-typisch-porsche-und-innovation-im-design-des-porsche-macans/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=michael-mauer-ueber-typisch-porsche-und-innovation-im-design-des-porsche-macans Fri, 26 Jan 2024 16:36:23 +0000 https://www.secret-classics.com/?p=103140 Nun ist es soweit – Porsche stellt mit dem neuen Macan ihre erste Elektrifizierung eines bestehenden Modells vor und das ziemlich genau zehn Jahre nach seiner Markteinführung. Durch progressives, zeitloses Design, markentypische Performance, langstreckentaugliche Reichweite und hohe Alltagstauglichkeit sollen der neue Macan 4 und der Macan Turbo alle Anforderungen an ein SUV erfüllen. „Wir heben [...]

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Nun ist es soweit – Porsche stellt mit dem neuen Macan ihre erste Elektrifizierung eines bestehenden Modells vor und das ziemlich genau zehn Jahre nach seiner Markteinführung. Durch progressives, zeitloses Design, markentypische Performance, langstreckentaugliche Reichweite und hohe Alltagstauglichkeit sollen der neue Macan 4 und der Macan Turbo alle Anforderungen an ein SUV erfüllen. „Wir heben den Macan auf ein völlig neues Niveau – mit außergewöhnlicher E-Performance, der neuen Driver Experience und ausdrucksstarkem Design“, sagte Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, im Rahmen der Weltpremiere in Singapur.

Kurz vor der Weltpremiere des neuen Porsche Macan spricht Michael Mauer über die Herausforderung, das bekannte Design des erfolgreichen SUV weiterzuentwickeln. „Der neue Macan ist das erste Modell, das wir aus einer bestehenden, etablierten Produktidentität heraus elektrifizieren“, sagte der Leiter von Style Porsche. Für ihn muss „jeder neue Sportwagen ganz klar als Teil der Porsche-Produktfamilie und jeweiliges Modell zu erkennen sein, muss jedoch auch als ,der neue‘ wahrgenommen werden“. Für die Marke Porsche sei diese ästhetische Konsistenz sehr wichtig. Dabei genau die richtige Balance zwischen „typisch Porsche“ und „innovativ“ zu finden, sei eine teils schwierige Aufgabe, so der Designer.

Herr Mauer, mit dem neuen Macan startet Porsche mit einem ganz besonderen Highlight ins neue Jahr. Wie gehen Sie als Designer die Aufgabe an, den ersten vollelektrische Macan zu designen?

Michael Mauer: Bevor wir konkret über die Ausgestaltung nachdenken, spielt der strategische Ansatz im Design eine entscheidende Rolle. Was macht das Modell aus? Wie sehen Vorgänger-Generationen aus? Beim neuen Macan war das eine besonders spannende Aufgabe. Den ersten Macan haben wir in 2013 präsentiert und das Modell seither behutsam, aber konsequent weiterentwickelt. Damit besitzt der Macan ganz allgemein gesprochen bereits eine international etablierte Produktidentität. Bei jeder neuen Generation ist es unsere Aufgabe, die richtige Balance zwischen bekannten Designmerkmalen und neuen Elementen zu finden. Konkret: Jeder neue Sportwagen muss ganz klar als Teil der Porsche Produktfamilie und jeweiliges Modell zu erkennen sein, muss jedoch auch als „der neue“ wahrgenommen werden. Für unsere Marke ist diese ästhetische Konsistenz extrem wichtig. Der neue Macan ist zudem das erste Modell, das wir aus einer bestehenden, etablierten Produktidentität heraus elektrifizieren. Also stellt sich die Frage: Wie „neu“ muss der „Neue“ sein – was ist zuviel, was gerade genau richtig?

Wie gelingt es, die Balance zu finden? An welchen Parametern lässt sich erkennen, ob das Modell bei den Kunden gut ankommen wird?

Mauer: Das ist generell eine schwierige Frage – der Designprozess liegt Jahre vor der Markteinführung. Streng rationale Parameter, nach denen wir die Attraktivität eines Modells in der Zukunft bewerten können, gibt es nicht. Auf Markenebene haben wir mit den Porsche Designprinzipien eine Art Leitlinie definiert, die uns in der täglichen Arbeit an den Modellen hilft, die Gestaltung an unseren strategischen Zielen auszurichten. Für die Marke Porsche haben wir mit den Begriffen Focus, Tension und Purpose drei Schlüsselbegriffe gewählt, die den Charakter der Marke beschreiben. Etwas vereinfacht ausgedrückt könnte man sagen: Diese Schlüsselworte beschreiben, was ein Produkt der Marke Porsche ausmacht – was es für den Kunden als „typische Porsche“ erlebbar werden lässt.

Wie sind diese entstanden? Wie finden Sie konkret Anwendung?

Mauer: Etwas überspitzt würde ich sagen, die Entstehung oder besser gesagt Definition der Begriffe war fast wichtiger als die Begriffe selbst. Die Aufgabenstellung, exakt drei Begriffe zu finden, ist weit komplexer als es klingt. Auch hier gilt: Ohne Teamwork ist dies nicht machbar. Der Austausch und die damit verbundene Auseinandersetzung mit den Attributen der Marke war und ist für das gesamte Designteam eine sehr wertvolle Aufgabe. Die konkrete Anwendung zu benennen ist vielfältig: Zum einem nutzen uns die Begriffe als eine Art Kompass um sicher zu stellen, dass wir auch beim Blick in die Zukunft die Essenz der Marke nicht aus den Augen verlieren. Zum anderen dienen sie als Entscheidungshilfe, welche Ansätze wir in einer frühen Konzeptphase weiter verfolgen.

Können Sie ein konkretes Beispiel für die Umsetzung eines Schlüsselbegriffs benennen?

Mauer: Am Beispiel „Focus“ lässt sich das gut erklären. Bezogen auf das Interieur bedeutet Fokus, dass in einem Porsche-Sportwagen immer der Fahrer stark im Zentrum steht. Konkret: Alle für den Fahrer wichtigen Komponenten sind in seinem direkten Zugriff um ihn herum angeordnet. Mit dem sogenannten Curved Display gehen wir noch einen Schritt weiter: Durch das freischwebende Display-Element in einer für den Fahrer idealen, leicht gebogenen Form richten wir dieses zentrale Instrument noch konsequenter am Fahrer aus.  Zudem haben wir eine Art „Minimalmodus“ im Kombiinstrument geschaffen. Damit kann der Fahrer auf Wunsch nur die Elemente wählen, die für die Fahrt zwingend notwendig sind. Sozusagen die Fokussierung auf das absolut nötige.

Wie stark spielen international unterschiedliche Vorlieben und Trends im Designprozess eine Rolle?

Mauer: Generell bin ich der Meinung, dass auch hier die richtige Balance für eine stark etablierte Marke wie Porsche ganz entscheidend ist. Eine Marke mit prägnanter Identität lebt auch davon, nicht jeden Trend hinterher zu laufen. Manchmal ist es die bessere Strategie, nicht immer mit allen Themen der erste zu sein. Es geht darum, Trends und Einflüsse zu hinterfragen und kritisch zu prüfen, ob sie zur Marke passen. Nur so gelingt es uns, unsere einzigartige Identität langfristig zu sichern. Das gilt auch beim Blick in die Märkte. Ein Beispiel: Im asiatischen Raum spielen digitale Elemente im Auto eine sehr wichtige Rolle – das Design ist insgesamt aus europäischer Sicht verspielter. Was bedeutet das für Porsche? Die Konsequenz ist, dass wir uns diese Bedürfnisse sehr genau anschauen. Dennoch bin ich überzeugt, dass weltweit Porsche gerade wegen der klaren Marken-DNA mit langer Historie und dem – wie ich es nenne „konsistenten Lebenslauf“ – so beliebt ist.

Genau die richtige Balance zwischen „typisch Porsche“ und „innovativ“ zu finden, ist eine teils schwierige Aufgabe.

Besteht damit die Gefahr, vielleicht irgendwann als altmodisch und nicht mehr zeitgemäß wahrgenommen zu werden?

Mauer: Ganz sicher! Genau die richtige Balance zwischen „typisch Porsche“ und „innovativ“ zu finden, ist eine teils schwierige Aufgabe. Dieser Herausforderung tragen wir auch strukturell Rechnung. Das Design eines Fahrzeugs stammt nie komplett aus der Feder eines einzelnen Designers. Design ist Teamwork und lebt stark vom Austausch verschiedener Ideen. Bei Porsche haben wir ganz bewusst den kreativen Freiraum geschaffen, fernab von der Arbeit an konkreten Modellen über zukünftige Ansätze und Ausprägungen einzelner Designelemente nachzudenken. So stellen wir sicher, dass unabhängig vom Serienprozess kreative Ideen entstehen können. Nicht selten fließen diese später tatsächlich in Serienfahrzeuge ein. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammensetzung des Teams. Wir kombinieren bewusst sehr erfahrene Designer mit den „jungen Wilden“ – aus diesem Austausch entstehen meist super spannende Ansätze. Insgesamt beschäftigen wir rund 200 Designmitarbeiter.

Welchen Einfluss haben die neuen technischen Komponenten im Designprozess?

Mauer: Grundsätzlich sind die technischen Voraussetzungen des Autos immer ganz entscheidend. Das fängt bereits in einer sehr frühen Phase mit dem Packaging an – also mit der Anordnung verschiedener Komponenten im Auto. Das Packaging ist für die grundsätzliche Proportion entscheidend – die Porsche-typische Flyline wäre nicht mit jeder Anordnung umsetzbar. Der elektrische Antrieb bietet hier neue Freiheitsgrade und Herausforderungen zugleich: der Wegfall des massiven Motorblocks erlaubt uns eine stärkere Ausprägung der typischen Topografie auf der Fronthaube. Zugleich benötigt die nach wie vor recht massive Batterie viel Platz und würde ggf. das prägende Breiten-Höhenverhältnis stören. Natürlich spielt auch die Aerodynamik in Bezug auf die Reichweite bei einem elektrischen Sportwagen eine große Rolle. Grundsätzlich ist das für uns aber keine gänzlich unbekannte Situation: Neben einer neuen Antriebsform sind wir konstant mit Anforderungen konfrontiert, die unser Design beeinflussen. Beispiele sind gestiegen Crash-Anforderungen oder Einschränkungen in Bezug auf die Zulassungsfähigkeit einzelner Elemente wie beispielsweise die Gestaltung von Front- und Heckleuchten.

Konkret auf den neuen, vollelektrische Macan bezogen: Wie wichtig ist die Visualisierung des elektrischen Antriebs im Design?

Mauer: Generell haben wir uns bei Porsche entschieden, die elektrischen Modelle formal nicht völlig von den Verbrenner-Sportwagen zu unterscheiden. Porsche bleibt Porsche – auch ein elektrischer Porsche ist der Sportwagen im Segment. Aus diesem Gedanken heraus ist es logisch, dass wir unsere etablierte Porsche Design-DNA nicht aufgeben. Ohne zu viel zu den Details zu verraten: Auch der neue, elektrische Macan ist auf den ersten Blick ganz klar als Porsche und als Macan zu erkennen. Ich würde sagen: Wir haben die Proportion, die den Sportwagen in diesem Segment für Porsche definiert, grundsätzlich beibehalten. Sowohl im Interieur als auch Exterieur ist das Design weiter geschärft – der neue wirkt noch sportlicher und dynamischer. Der Fahrspaß spiegelt sich definitiv im Design wider.


Text&Fotos: Porsche

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Kölsche Sonne mit Jasper und seinem BMW 535i https://www.secret-classics.com/koelsche-sonne-mit-jasper-und-seinem-bmw-535i/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=koelsche-sonne-mit-jasper-und-seinem-bmw-535i Wed, 20 Sep 2023 08:03:20 +0000 https://www.secret-classics.com/?p=101622 Ein sonniger Tag im Betondschungel Kölns, die kantigen Gebäude entlang des Rheins werfen bereits lange Schatten. Es ist spätnachmittags als ich Jasper Schwering auf dem Parkhausdeck des ehemaligen Galeria Kaufhofs in der Antoniterstraße in Köln treffe. Lange ist’s her denke ich mir zuvor noch – etwa 6 Monate um genau zu sein – am Wochenende [...]

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Ein sonniger Tag im Betondschungel Kölns, die kantigen Gebäude entlang des Rheins werfen bereits lange Schatten. Es ist spätnachmittags als ich Jasper Schwering auf dem Parkhausdeck des ehemaligen Galeria Kaufhofs in der Antoniterstraße in Köln treffe. Lange ist’s her denke ich mir zuvor noch – etwa 6 Monate um genau zu sein – am Wochenende des Concorso D’Eleganza am Comer See hatten sich das letzte Mal unsere Wege, wenn auch nur für einen kurzen Smalltalk, gekreuzt. Seither ist wie immer viel passiert – ein Update zu Hofmeister, seiner Garage und seiner Fotografie.

„…ein schönes Coupe aus den 70ern wäre doch genau das richtige fürs Wochenende, oder?“ 

SC: Hi Jasper, first things first: Wie geht es dir und dem E30 und was hat sich bei dir fahrzeugtechnisch seit letztem Jahr getan?

Jasper: Hi Max! Dem E30 geht’s kosmetisch so gut wie noch nie, mit neuem Lack und einer richtigen Versiegelung schaut er so gut aus wie lange nicht mehr … leider wird’s technisch Zeit an den Antriebsstrang zu gehen, die vielen Kilometer der letzten Jahre haben ihre Spuren hinterlassen!

Als Zusatz zu meinem E30 hat sich ein E28 535i hineingeschlichen. Mit der 3er / 5er Kombi erhoffe ich mir das Richtige für den Alltag, sowie auch für längere Fahrten gewählt zu haben. Außerdem wird sich demnächst noch etwas tun, ein schönes Coupe aus den 70ern wäre doch genau das richtige fürs Wochenende, oder? 

SC: Wie kam es zur Entscheidung für den Kauf des 535i?

Jasper: Den 535i habe ich Ende letzten Jahres auf Kleinanzeigen inseriert gesehen. Eigentlich wollte ich gar keinen E28 kaufen, als ich die Ausstattung gesehen habe, war mir aber klar, dass ich ihn mir zumindest einmal anschauen müsste … und der Rest ist Geschichte! Shadow Line gab es nur 1986 und 1987, dann noch in Diamantschwarz-metallic und mit schwarzer Lederausstattung. Viel näher werde ich an die Austattung eines E28 M5 nie kommen! Außerdem kommen die ganzen Extras hinzu, welche an meinem 316 (ebenfalls 86er Baujahr) lange nicht tu sehen sind: Klimaanlage, elektrisches Schiebedach und Fenster rund um zum Beispiel. 

SC: Dem Ein oder Anderem wird das Kennzeichen sicher ein wenig bekannt vorkommen. Wie kam es zu dazu? (Aus Fotogründen ist ein DIN-Kennzeichen angebracht)

Jasper: Dass der Wagen die Nummer M-WM 535H trägt ist natürlich auch kein Zufall! Tatsächlich hat BMW ihren E28 M535i aus der Classic Sammlung mit genau dem Kennzeichen auch nur wenige Wochen vor meinem Kauf abgemeldet … als ich gesehen habe, dass dieses Wunschkennzeichen frei ist, habe ich keine Sekunde gezögert … ! 

SC: Auf Instagram haben wir gesehen, dass sich auch bei Hfmstrs wieder einiges getan hat. Wie siehst du die Entwicklung des Projekts für BMW-Enthusiasten?

Jasper: Mit hfmstrs haben wir es geschafft ein neues Kapitel zu öffnen. Gerade dieses Jahr haben wir es geschafft auf so vielen großen Veranstaltungen vertreten zu sein, wie bisher noch nie. Als Beispiel würde ich hier gerne das Wochenende des Concorso am Comer See und Ultrace in Polen nennen. So unterschiedlich die Besucher dieser Events auch sein mögen, das Thema hfmstrs findet überall gleich viel Zuruf und trifft auch begeisterte Besucher! Mir ist es allerdings wichtig, dass wir noch zugänglich bleiben, daher bleiben unsere kleineren und spontanen „quickie“ Treffen nach wie vor von enormer Wichtigkeit. Wir wollen eben nicht nur auf bestehenden Events vertreten sein, sondern auch unsere eigenen Versammlungen organisieren. 

SC: Eine Sache hat sich grundlegend verändert. statt in München stehen wir nun in Köln. Wie kommt es dazu? Und was macht für dich die Stadt am Rhein aus?

Jasper: Köln ist eine großartige Stadt, damit muss ich einfach anfangen! Die Atmosphäre und die Leute findet man wirklich nur hier. Mich hat es aber beruflich hier her gezogen, denn ich arbeite nicht nur in der Autoszene als Fotograf, sondern auch im Bereich der Architektur. Gerade deswegen bin ich nun so viel unterwegs wie noch nie zuvor und da wird München natürlich nicht ausgelassen! So gesehen bietet Köln für mich einen hervorragenden Startpunkt und zugleich eine Basis für all meine Projekte, egal ob diese in Deutschland bleiben oder mich ins Ausland treiben. Immer dann, wenn ich zurück bin, kann ich mich den beiden Autos widmen und die Stadt in vollen Zügen geniessen!

SC: Gibt es Unterschiede in der Art, wie man in Köln fotografiert im Vergleich zu München. Welche Rolle spielt hier die Architektur der Stadt?

Jasper: Auf jeden Fall! München und Köln sind was die Locations betrifft kein Vergleich. Während es die Münchner Staatsoper oder die nahegelegene Ludwigstraße immer wieder schaffen mit ihrer Architektur zu überzeugen, sind vergleichbare Orte vor allem durch die Historie der Stadt Köln einfach nicht zu finden. Dafür muss man als Fotograf einfach schauen, was stattdessen die Stadt ausmacht. Köln lebt z.B. von seiner Nähe zum Rhein. Seit Jahrhunderten zieht der Fluss die Leute und das Geschäft an. Einer der Orte, an denen ich immer gerne Zeit verbringe, sind die Poller-Wiesen mit der nahegelegenen Drehbrücke. Hier stimmt einfach das Gefühl, die Lage und das Licht! Doch die bereits erwähnte Nachkriegsarchitektur hat auch das ein oder andere Schmuckstück hinterlassen. Wie zum Beispiel das Parkhaus am Kaufhof, welches hier auf den Bildern zu sehen ist. Obwohl die Architektur sehr einfach gestrickt ist, bietet die Location in meinen Augen trotzdem eine sehr reizvolle Stimmung.

Alle Infos und Fotos von bisherigen Veranstaltungen gibt es auf dem Instagram Account @hfmstrs.


Fotos: Jasper Schwering

www.instagram.com/jasperphotographiert

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La Dolce Vita Genießen Mit Den Hofmeisters https://www.secret-classics.com/la-dolce-vita-leben-mit-den-hofmeisters/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=la-dolce-vita-leben-mit-den-hofmeisters Mon, 30 May 2022 15:57:21 +0000 https://www.secret-classics.com/?p=98475 Vor einigen Jahren lernte ich Jasper in München auf einer Rallye kennen. Mit dabei war sein BMW E30 316 der seit Auslieferung in Familienbesitz ist. Das allein wäre schon eine spannende Geschichte, doch was mich zu diesem Zeitpunkt und auch heute noch mehr begeistert ist seine generelle Leidenschaft zur Marke BMW und der Fotografie. Mittlerweile hat [...]

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Vor einigen Jahren lernte ich Jasper in München auf einer Rallye kennen. Mit dabei war sein BMW E30 316 der seit Auslieferung in Familienbesitz ist. Das allein wäre schon eine spannende Geschichte, doch was mich zu diesem Zeitpunkt und auch heute noch mehr begeistert ist seine generelle Leidenschaft zur Marke BMW und der Fotografie. Mittlerweile hat Jasper mit @hfmstrs ein eigenes Format erschaffen um genau diese Leidenschaft zu Autos mit dem Knick in der C-Säule zu zelebrieren und mit Gleichgesinnten zu teilen.

Erst im letzten Jahr fand das erste kleine „Testtreffen“ auf einem Parkhausdeck an der BMW Welt in München statt. Im kleinen Kreis galt es erstmal ein Gespür zu kriegen für etwas das so lange gefehlt hat – nämlich ein Zusammenkommen in der Stadt des Herstellers mit dem Hofmeister Knick. Knapp 12 Autos aus dem Bekannten- und Freundeskreis von Jasper kamen an diesem Abend. Als die Sonne hinter Olympiaturm und -Stadion unterging und ich die 4 Etagen des BMW Parkhauses runterfuhr war mir schon vor der Schranke bewusst – da kommt noch einiges. Einiges Gutes.  

Nicht mal ein Jahr und nur drei Hfmstrs Events später treffe ich Jasper nun am Comer See an der Villa Erba. Mit dabei über 140 Autos im Rahmen des Wheels & Weisswürscht. 

M: First things first. Wir stehen vor der Villa Erba mit knapp 140 Fahrzeugen aber deinen BMW hab ich bisher noch nicht entdeckt. Wie geht es dem E30?

J: Haha ja das stimmt … ihm geht’s besser als je zu vor! Vor Knapp einem halben Jahr habe ich meine „mini-restauration“ angetreten, wo ich nun endlich die ganzen kleinen Dellen und Kratzer (und ein bis zwei Roststellen) mit einer frischen Lackierung beseitigen konnte! Seit dem bin ich in den Wagen einfach noch mehr verliebt und vor allem noch mehr entschlossen ihn nie her zu geben! Aber Max, wann drehen wir eigentlich nochmal ne Runde zusammen? 

M: Gerne jederzeit! Als wir uns das letzte Mal begegnet sind standen wir auf einem Flugplatz bei München, damals fanden über 70 Autos auf der Helikopterlandefläche zusammen. Ich erinnere mich daran, dass Fahrzeuge aus der Schweiz und Spanien kamen. Wer hat alles die Reise an die Villa Erba angetreten?

J: Ja, das stimmt! Damals dachte ich noch: Wahnsinn! Da steht einer mit Schweizer Kennzeichen und da einer mit Spanischen … das gibts doch garnicht?! Heute haben die Leute aus ähnlichen Entfernungen hergefunden. Zum Beispiel Rasi und sein Kumpel Chris sind mit dem E36 Safari und E36 Compact Track tool aus Hannover hergefahren. Oder Sebastian mit seinem E28 B7 Turbo ist gestern aus Essen hier angekommen! Doch das Tolle ist, dass nicht nur wir mit unseren Autos vertreten sind. Auch der BMW Club Italien ist mit Fahrzeugen aus ganz Italien hier und sogar zwei M3s mit türkischem Kennzeichen habe ich vorhin schon gesehen!

Zusammen sind wir insgesamt 14 Stunden bis nach Como gefahren. Da kann man sich denken, dass mehr Passstrassen als Autobahn Teil der Strecke waren… 

M: Apropos wie war deine Anreise? Mit was und wem warst du unterwegs?

J: Ich hatte auf dem Weg hierhin einen riesen Spass! Wir sind am Freitag um 6 Uhr morgens aus München los gefahren. Ich saß in dem originalen M5 Ring Taxi von Sabine Schmitz, gejagt von Chantal in ihrem E36 M3 und Rasi im E36 Tracktool. Als wir dann am Bernina Pass standen und eine kleine Mittagspause eingelegt haben kam noch Sandro aus der Schweiz in seinem 535i dazu! Zusammen sind wir insgesamt 14 Stunden bis nach Como gefahren. Da kann man sich denken, dass mehr Passstrassen als Autobahn Teil der Strecke waren… 

M: Was verraten die bisherigen Treffen über die Marke BMW? Und welche Werte würdest du gerne mit den Treffen vermitteln? 

J: Ich denke was für mich am Meisten heraussteht ist die Vielfalt. BMW hat über die letzten 50 Jahre unglaublich viele verschiedene Fahrzeuge auf den Markt gebracht: Egal ob kleiner 3er oder grosser 7er. Egal ob 4 Zylinder oder 10 Zylinder. Egal ob BMW, M oder sogar Alpina. Es ist wirklich für jeden was dabei! Und genau so unterschiedlich wie die Fahrzeuge sind auch die Fahrerinnen und Fahrer die dahinter stehen! Und da zähle ich mich mit meinem „standard 316“ auch dazu! Ich freue mich immer wenn jemand mit einem Fahrzeug kommt, dass ich so noch nicht gesehen habe. 

M: Hattest du schon Zeit ein paar Fotos zu machen? Über welches Auto freust du dich am meisten?

J: Oh ja ganz viele, die Location ist ja wirklich Unschlagbar! Ich denke am meisten Freue ich mich heute über den Safari von Rasi. Gerade im Raum BMW habe ich sowas noch nie gesehen, und erst recht nicht mit so vielen tollen Details. Egal in welchem Kontext du so ein Auto sehen würdest, ich denke es würde immer deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen! Aber gerade hier, an dieser grandiosen Villa direkt neben dem Jährlichen Concorso bietet es uns eine Show wie keine andere.

M: Schon Zeit gehabt um den Concorso d’Eleganza oder Fuori Concorso zu besuchen? Wie unterscheiden sich diese Events von Wheels & Weisswürscht/Hfmstrs?

J: Tatsächlich könnten die drei Events nicht unterschiedlicher von einander sein. Während der Concorso es erlaubt unglaublich seltene Fahrzeuge der Automobilen Geschichte live zu sehen und zu hören ist der Rahmen dieser Veranstaltung ein ganz anderer. Alleine durch den exklusiven Eintritt ist diese Villa D’Este ganz was besonderes! Hier ist der Fuori Concorso bereits etwas offener. Dieses Jahr ist das Thema Sonderwunschprogramm von Porsche, mit seltenen Unikaten aus Zuffenhausen. Doch was mir bei Fuori an der Villa Grumello so gut gefallen hat sind nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die geographische Lage des Hauses. Durch den Garten kann man gut einem steilen Hang entlang spazieren bis man an das obere Ende des Grundstückes gelangt. Dort sind natürlich noch weitere Fahrzeuge und kühle Getränke vorbereitet. Ein toller Blick über den Comer See ist hier garantiert! Und was können wir, was die anderen nicht schon geboten haben? Bei uns darf JEDER rein! An der Villa Erba haben wir es jedem ermöglicht mit seinem Fahrzeug auf das Gelände zu fahren, oder zu Fuß dazu zu kommen. Insgesamt haben wir über 140 Fahrzeuge und 1200 Besucher angemeldet. Tickets konnten die Teilnehmer um sonst online buchen und eine Anmeldung mit Fahrzeug war ganz einfach über Instagram möglich. 

M: Hofmeister Treffen an der Villa Erba – klingt erstmal so als wäre das sehr schwierig zu toppen. Gibt es schon Pläne was dieses Jahr noch alles kommt?

J: Haha ja, das denke ich auch manchmal, wie können wir das denn jetzt noch besser machen?? Ich denke aber am Ende geht es nicht darum das eine oder andere zu toppen, sondern viel eher um die Abwechslung. Wir wollen jedes mal möglichst etwas neues bieten, Hauptsache es wird nicht langweilig! Und für die weiteren Pläne dieses Jahr kann ich nur sagen: es wird bestimmt nicht langweilig! Aber das Beste an dem was jetzt noch ansteht ist, dass es endlich in Richtung Norden geht. Wir wollen, dass jeder in ganz Deutschland teilnehmen kann und nicht nur im Raum München. Hannover, wir kommen! 

M: Sehr spannend! Dann auch wieder mit deinem frisch lackierten E30?

J: Genau, das ist der Plan! Wobei ich jetzt schon sagen kann, der E30 wird garantiert nicht im Mittelpunkt stehen…

M: Was steht für dich heute noch an?

J: Erstmal noch etwas die Sonne genießen und versuchen mit Jedem zu quatschen, den ich bisher noch nicht gesehen habe! Nachher geht’s für mich noch weiter nach England … es soll ja nie langweilig werden! 

M: Hofmeister goes to London?  

J: Das würde ich tatsächlich super gerne mal auf die Beine stellen! Die BMW Szene dort ist nicht in Worte zu fassen! Vielleicht könnten schöne Fotos da ja helfen … 

M: Dann guten Flug und wir sehen uns spätestens beim nächsten Hofmeister Treffen!

Alle Infos und noch mehr Fotos zu dieser und allen bisherigen Veranstaltungen gibt es auf dem Instagram Account @hfmstrs.

Fotos: Jasper Schwering aka @jasperphotographiert

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Tom Kristensen – Mr. Le Mans https://www.secret-classics.com/tom-kristensen-mr-le-mans/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=tom-kristensen-mr-le-mans Tue, 13 Apr 2021 02:00:00 +0000 https://www.secret-classics.com/?p=66932 Neun Siege in Le Mans, sechs Siege in Sebring, viele Jahre Motorsporterfahrung und dabei immer auf dem Boden geblieben – die Rede ist von Tom Kristensen. Er erblickte am 7. Juli 1967 im dänischen Hobro das Licht der Welt. Gemeinsam mit uns schaute er im folgenden Interview ein wenig auf seine Rennfahrerkarriere zurück und beantwortete [...]

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Neun Siege in Le Mans, sechs Siege in Sebring, viele Jahre Motorsporterfahrung und dabei immer auf dem Boden geblieben – die Rede ist von Tom Kristensen. Er erblickte am 7. Juli 1967 im dänischen Hobro das Licht der Welt. Gemeinsam mit uns schaute er im folgenden Interview ein wenig auf seine Rennfahrerkarriere zurück und beantwortete dabei auch Fragen, die von unserer Instagram-Community im Vorfeld eingereicht wurden.

Secret Classics: „Hallo Tom, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview mit uns nimmst.“

Tom Kristensen: „Hallo auch von mir. Sehr gerne.“

SC: „Wir würden gerne als Warmup mit neun schnellen A-oder-B-Fragen beginnen. Du kannst dir eine vorgegebene Antwort aussuchen. Neun Stück aufgrund deiner neun Siege in Le Mans.“

TK: „Alles klar, es kann losgehen.“

SC: „Was magst du mehr, Rennwagen oder Straßenautos?“

TK: „Rennwagen.“

SC: „Sportwagen oder Familienauto?“

TK: „Sportwagen, wobei man beides gut miteinander verbinden kann, beispielsweise mit einem Audi RS 6. Da hat man dann beides, den Sportwagen und das Familienauto.“

SC: „Ski fahren oder Rad fahren?“

TK: „Ich fahre deutlich mehr mit dem Rennrad, aber ich fahre auch gern Ski. Zweifellos ist das Radfahren aber ein großer Teil meines Lebens und Nummer eins auf meiner Trainingsliste.“

SC: „Urlaub am Strand oder in den Bergen?“

TK: „Ich liebe die Berge, auch in Bezug auf Sport. Am Strand langweile ich mich schnell. Ich kann mich kurzfristig am Strand erholen, aber in den Bergen kann ich klettern, Mountainbike fahren und so. Da kann ich längere Zeit verbringen als beim Schnorcheln.“

SC: „Bücher lesen oder fernsehen?“

TK: „Ich würde gern mehr Bücher lesen, aber wenn ich ehrlich bin schaue ich eher zuviel fern. Allerdings hauptsächlich Nachrichten und Sport.“

SC: „Wenn du die Chance hättest: Nochmal in Le Mans antreten oder Zuhause bleiben?“

TK: „(lacht) Ich bin aus gutem Grund und zur richtigen Zeit zurückgetreten und bin glücklich mit der Entscheidung. Aber es wäre natürlich toll, einen Comeback-Versuch zu unternehmen, was aber nicht passieren wird.“

SC: „Diesmal gleich drei Antwortmöglichkeiten: Fleisch, vegetarisch oder vegan?“

TK: „Ich lege viel Wert auf Nachhaltigkeit, aber ich esse auch Fleisch. Deutlich weniger und vor allem qualitativ höherwertiges Fleisch als früher, aber es bleibt auf meinem Speiseplan.“

SC: „Lieber teuer oder preiswert, bezogen auf alle Gegenstände des täglichen Lebens?“

TK: „Da gibt es keine finale Antwort zu. Man sollte mehr auf Qualität als auf Quantität schauen.“

SC: „Und damit zur neunten und finalen Schnell-Frage: Interviews, sind sie für dich interessant oder eher langweilig?“

TK: „Das hängt sehr stark vom Interviewpartner ab. Interviews können auf jeden Fall sehr interessant werden. Bis jetzt bin ich mit diesem hier sehr zufrieden.“

SC: „Damit gehen wir über zu den Fragen, die uns von unserer Instagram-Community eingeschickt wurden. Zwei davon lassen sich kombinieren. Sie lauten: Welches war dein bestes Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans? (gefragt von @jimmy.mtr17) und: Welcher war dein schwierigster Sieg in Le Mans? (gefragt von @mathias_a_larsen)“

TK: „Ich bin 18-mal in Le Mans angetreten. Da ein „bestes Mal“ herauszuheben ist schwierig für mich. Natürlich waren alle Beteiligten in den jeweiligen Teams nach den Siegen total begeistert und enthusiastisch. Aber das Jahr, in dem es wirklich besonders war, war 2008. Niemand hatte uns auf dem Schirm. Niemand hat uns auch nur in der Nähe des Sieges oder gar des Podestes vermutet. Peugeot hat uns einen grandiosen Kampf geboten und war pro Runde 3,5 Sekunden schneller als wir. Mit der Hilfe vom Regen und einer aggressiven Strategie sowie der Art, wie wir gefahren sind, alle drei Fahrer, Capello, McNish und ich, konnten wir da was erreichen. Wir haben immer sehr frühzeitig zwischen Intermediates, Regenreifen und Slicks hin- und hergewechselt. Intermediates wenn es eigentlich noch richtig nass war, Slicks wenn noch Feuchtigkeit auf der Strecke war und andersrum. Zudem haben wir probiert, eine weitere Runde pro Stint mit der gleichen Menge Benzin so schnell wie möglich herauszufahren. Jeder im Team in der Boxengarage hat ‚over-performed‘. Das haben wir gefühlt und das hat zu einem fantastischen Ambiente geführt. Ebenso zu einer fantastischen Kameradschaft und einem riesigen Glücksgefühl. Das hatten wir zwar in jedem Jahr bei den Rennen in Le Mans, es ist nochmal besser, wenn man gewinnt. Aber 2008 gab es darüber hinaus einfach noch eine spezielle Energie, weil uns niemand von außerhalb als Siegkandidat gesehen hat und wir das intern nicht akzeptieren wollten.“

„2008 hatte uns niemand auf dem Schirm.“

SC: „In welchem Rennen würdest du gern einmal antreten? (gefragt von @macalistairthomson)“

TK: „In meiner Karriere habe ich viele Rennserien und Fahrzeuge kennengelernt. Ich liebe diese Vielseitigkeit. Da weiß ich gar nicht, wovon ich noch träumen könnte. Eine meiner Inspirationen war die Cartoon-Serie „Flåklypa Grand Prix“ aus Norwegen (lief in Deutschland als „Hintertupfinger Grand Prix“ und in Dänemark als „Bjergkøbing Grand Prix“), die ich als kleiner Junge angesehen habe. Dabei ging es um ein nicht existierendes Autorennen, aber es war in meiner Gedankenwelt und hat mich als jungen Mann inspiriert. Daneben wäre die Paris-Dakar Rallye zu nennen. Mein Vater ist dort angetreten. Das wäre für mich eine völlig andere Art Rennen zu fahren im Vergleich zu allem, was ich bisher gemacht habe, inklusive dem Race of Champions. In Deutschland würde man von einem ‚Abenteuer‘ sprechen. Also mein Traumrennen könnte soetwas sein, die Paris-Dakar oder die Baja 1000 in den Dünen von Mexiko oder so.“

SC: „Wie hast du dich vor und in deinem allerersten Rennen in Le Mans gefühlt? Immerhin hast du direkt gewonnen. (gefragt von @0guzh7n)“

TK: „Das allererste Mal dort ist in ganz vielen Bereichen speziell. Viele Dinge sind einfach einzigartig. Als erstes stellst du fest, dass Le Mans sich von allen anderen Rennen unterscheidet. Die Historie und Vergangenheit, die Gebäude, das kennst du alles schon von Aufnahmen im Fernsehen oder in Magazinen, obwohl du selbst noch nie da warst. Aber wenn du dann dort ankommst macht das alles einen anderen Eindruck auf dich als Fahrer. Der Rennkurs ist mit nichts vergleichbar, was man sonst fährt. Er ist länger als alles andere, abgesehen von der Nürburgring Nordschleife, aber er ist auch viel schneller. Diese Aufregung war beim ersten Mal auf jeden Fall stärker als in den Jahren danach, wenn ich wieder dort angetreten bin. Das erste Mal war auf jeden Fall etwas Besonderes. Auch, weil ich sehr kurzfristig zum damaligen Team dazugestossen bin.“

„Das erste Mal war etwas Besonderes.“

„Ich hatte die anderen Fahrer nie zuvor getroffen. Ich habe sie und das Team erst an der Strecke kennengelernt, einen Tag vor dem Qualifikationstraining. Es passierte also alles in letzter Sekunde beim ersten Mal. Vier Tage vor dem Rennen hab ich erst meinen Fahrervertrag unterschrieben. Da war das Team bereits auf dem Weg nach Le Mans. Dadurch hat mein erstes Mal in Le Mans, diese sechs Tage, die ich dort verbracht habe, einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich habe dort in der kurzen Zeit mehr gelernt als vermutlich vorher in einem ganzen Schuljahr. Ich kam als Debütant dort an, als dritter Fahrer für das Joest Porsche Team, und Michele Alboreto und Stefan Johansson haben mir sehr geholfen. Nicht indem sie mir gesagt hätten, was ich tun soll, sondern durch Mut machen, Unterstützung und indem sie mir gezeigt haben, dass sie voll damit einverstanden waren, dass ich sie im Cockpit unterstützte. Darüber war ich sehr glücklich und es hat natürlich meinem Selbstvertrauen geholfen. Am besten kann man verbildlichen, wie gut mein Debüt in Le Mans gelaufen ist, indem man folgendes anschaut: Ich bin vier Stints in der Nacht bis in die Morgenstunden gefahren. Dabei hab ich nicht nur die schellste Rennrunde erzielt, das war damals zudem ein neuer Rundenrekord. Beim zweiten Stint in diesem Auto insgesamt! Mit den damals erworbenen Kenntnissen und dem Selbstvertauen habe ich damals das Fundament für alle meine späteren Einsätze in Le Mans mit unterschiedlichen Teams, Herstellern und Fahrerkollegen gelegt.“

SC: „Hast du dich zu irgendeinem Zeitpunkt mal in Le Mans hinter dem Lenkrad gelangweilt? Zum Beispiel während es in die Nacht hineinging? (gefragt von @tonsty)“

TK: „Nein. Beim Fahren habe ich mich niemals gelangweilt. Eine andere Situation war es im Jahr 2011. Da hab ich mich zu manchen Zeiten tatsächlich gelangweilt, aber das war auch das einzige Rennen, an dem ich niemals wirklich teilgenommen habe. Unser Auto verunfallte nach nur einer Stunde und ich saß nie im Rennen hinter dem Lenkrad. Natürlich war ich trotzdem eingebunden und hab mit dem Team zusammengearbeitet. Ich hab auch beim letzten Boxenstopp von André Lotterer geholfen. Aber das war 22 Stunden nachdem unser eigenes Auto ausgefallen war. Ansonsten konnte ich nur einige PR-Termine wahrnehmen, aber ohne den sonst üblichen Adrenalinspiegel. Allan McNish hatte diesen schweren Unfall und zudem verunfallte gegen Mitternacht auch noch Mike Rockenfeller in einem weiteren Audi. Beide Unfälle waren sehr wild und das spiegelte sich in meinen Emotionen wieder.“

„2011 war mir in Le Mans langweilig.“

SC: „Wieviele Kalorien hast du vor einem 24-Stunden-Rennen konsumiert und während des Rennens verbrannt? (gefragt von @ozcanemreaksoy)“

TK: „Das habe ich nie auf diese Art betrachtet. Ich habe mich mehr auf meinen Speiseplan konzentriert. Dabei ging es nicht um eine Diät, um Gewicht zu verlieren, sondern darum, das zu essen, was genug Energie enthält. Ich hab nicht auf die Kalorien geachtet, sondern darauf, dass das was ich esse einfach zu verdauen war. Das war wichtig. Gleichzeitig musste ich genug trinken. Kurz bevor es ins Auto ging waren es hauptsächlich isotonische Getränke mit vielen Elektrolyten, um zuviel Schwitzen zu verhindern. Manchmal kam ein wenig Salz hinein, da man in den geschlossenen Rennautos soviel Flüssigkeit verliert, dass es zu Krämpfen oder schlimmeren kommen kann, wenn man nicht vorsorgt. Ansonsten isst man leichte Kost. Das schwerste, was du dir gönnen kannst ist Pasta mit Thunfisch oder Pasta mit Tomatensauce. Ansonsten gab es Banane, eventuell mit ein wenig Honig oder Joghurt. Alles Sachen, die sehr leicht verdaut werden können. Man hält sich fern von Fleisch, Zwiebeln und anderen Sachen, die lange schwer im Magen liegen.“

SC: „Inwieweit war dein Erfolg das Ergebnis von bewusster Disziplin gegenüber intrinsischem Antrieb? (gefragt von @asb.kau)“

TK: „Weiß ich nicht genau. Ich hoffe, man liest mein neues Buch (mehr dazu am Ende dieses Artikels). Dan Philipsen, der Hauptautor, hat diese Frage auch gestellt. Ich würde sagen, es war ein Mix aus beidem. Im Buch beschreiben einige andere Personen das aus ihrer Sicht. Unter anderem Dr. Ullrich in seinem Vorwort. Aber ich glaube, dass die bewusste Disziplin mir die Freiheit gegeben hat, instinktiv den Druck zu erhöhen. Für mich ist es sehr wichtig, in guter körperlicher Verfassung zu sein. Das hat mich für mein Training vor wichtigen Rennen, speziell vor Le Mans, sehr motiviert. Wenn ich mich gut vorbereitet hatte und, als Bestandteil dieser Disziplin, gut mit dem Team arbeiten konnte, konnte ich bessere Leistungen abrufen und gewisse Chancen ergreifen. Diese Chancen führten zum Erfolg, Risiken haben sich ausgezahlt. Manche sagen, ich hätte zur richtigen Zeit Glück gehabt, aber das ist das Ergebnis richtiger Vorbereitung.“

„Die Chancen und Risiken zahlten sich aus.“

SC: „Du bist in deiner Karriere nicht nur die großen Le-Mans-Prototypen gefahren. Im Buch kann man deinen Werdegang über Kart, Tourenwagen und so weiter bis zu Formel-1-Tests lesen. Wenn du ein paar Jahre jünger und noch aktiv im Motorsport wärst, was würdest du davon halten, Formel E zu fahren? (gefragt von @mximlr)“

TK: „Ich habe wirklich viele Autos gefahren, daher ist es eigentlich falsch, das Buch ‚Mr. Le Mans‘ zu nennen. Das war nicht meine Idee. Aber ich habe letztlich zugestimmt, da es tatsächlich das wichtigste Rennen meiner Karriere ist. Ich bin aber froh, dass du auch meine andere Karriere kennst. Formel E ist toll, eine großartige Alternative und wird in der Zukunft sicherlich weiter wachsen. Das liegt aus meiner Sicht daran, dass die Aufsichtsräte der vertretenen Hersteller selbst von Politikern aus aller Welt unglaublich gute Rückmeldungen erhalten. Also ist es aktuell die Idee, mit der man arbeiten muss. Und wo Formel E besonders gut aufgestellt ist, abgesehen von der Nachhaltigkeit, ist bei den Stadtrennen. Die Rennen finden mitten in den großen Hauptstädten rund um den Globus statt und bringen damit den Rennsport dahin, wo viele Menschen sind. Das ist brilliant. Ich habe einen Formel-E-Rennwagen gefahren, allerdings nur für einige Runden auf dem Audi-Testkurs in Neuburg. Es ist eine völlig eigene Disziplin, auf die man sein Fahrkönnen und seinen Fahrstil anpassen muss. Seitdem haben sich die Fahrzeuge deutlich weiterentwickelt, haben mehr Leistung und eine bessere Fahrbarkeit. Aber selbst die frühe Generation, die ich getestet habe, war sehr interessant. Also klar, wenn ich etwas jünger wäre, hätte ich unter Umständen diesen Weg gemeinsam mit Audi eingeschlagen. Aber in meiner Karriere hat sich diese Frage nie gestellt.“

„Formel E bringt Rennsport zu den Leuten.“

SC: „Glaubst du, dass die 24 Stunden von Le Mans eines Tages komplett elektrisch sein werden? (gefragt von @werk_911)“

TK: „Der Rennsport ist immer dafür da, um Grenzen zu verschieben und Rekorde aufzustellen. Momentan denke ich, dass der Hybridantrieb für Langstreckenrennen über 24 Stunden besser funktioniert. Und ich glaube, dass das für die nächsten rund zehn Jahre so bleiben dürfte. Wenn man sich die heutigen Autos ansieht, sind die bereits sehr elektrifiziert durch diese Hybridsysteme. Gleichzeitig mussten wir Fahrer uns dadurch in den letzten zehn Jahren schnell weiterentwickeln, um mit der Komplexität und der gestiegenen Geschwindigkeit Schritt zu halten. Die Organisatoren von Le Mans versuchen Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb zu fördern, was aus meiner Sicht ebenfalls Sinn macht. Daher sage ich niemals nie im Bezug auf Motorsport, aber aus heutiger Sicht liegt ein komplett elektrisches 24-Stunden-Rennen noch etwas weiter in der Zukunft.“

SC: „Welches ist das beste Rennauto abseits der Le-Mans-Autos, das du jemals gefahren bist? (gefragt von @petar3.14)“

TK: „Also, zumindest das schnellste kann ich dir sagen. Das war ohne Zweifel der Williams FW21B. Den bin ich im Jahr 2000 gefahren. Es ist zwar ein Rennauto von 1999, aber im Heck steckte der kräftige BMW-V10-Motor. Wir konnten immer nur rund 350 bis 380 Kilometer fahren, dann wurde das Triebwerk gewechselt. Es bestand aus interessanten und vor allem kostspieligen Materialien. Parallel zu unseren Reifentests für Michelin entwickelte BMW den Motor in unserem Auto immer weiter. Später hat Michelin dann auf einen Jaguar gewechselt, der noch auf dem F1-Renner von Stewart basierte. Aber der Williams war meiner Meinung nach klar besser.“

„Der Williams war besser als der Jaguar.“

SC: „Welches Auto nutzt du privat im Alltag? (gefragt von @fabianson5)“

TK: „Bis jetzt einen Audi RS 6. Aber ich überlege daran, mal ein elektrisches Fahrzeug auszuprobieren und damit Erfahrungen zu sammeln. Ich bekomme demnächst einen Audi e-tron GT, aber noch steht er nicht in der Garage.“

SC: „Damit kommen wir zu einigen abschließenden Fragen aus unserer Redaktion. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, welche drei Autos würdest du dir gerne in die Garage stellen?“

TK: „Der erste Wagen, an den ich dabei denke, stammt aus meinem Geburtsjahr 1967. Es wäre ein Ferrari 330 P4. Dann käme der Bentley Speed 8 von 2003 dazu. Das Auto, mit dem Guy Smith, Rinaldo Capello und ich Le Mans gewonnen haben. Und dann könnte ich ein wenig tricksen und sagen den 2013er Audi R18 e-tron quattro, weil ich den tatsächlich schon in meiner Garage stehen habe. Damit könnte man es bewenden lassen. Aber tatsächlich hätte ich gerne einen Audi R8 LMP-1 in meiner Sammlung. Der Grund dafür ist einfach. Der R8 hat in Le Mans fünf Siege eingefahren und jedes Mal saß ich dabei am Steuer. Nach dem letzten dieser fünf Siege hat der Audi-Vorstand beschlossen, einen Mittelmotor-Straßensportwagen zu bauen und diesen Audi R8 zu nennen. Kurz vorher hatte man in Frankfurt eine Konzeptstudie namens ‚Le Mans‘ vorgestellt. Dieses Auto wurde einige Jahre später Realität und bekam den Namen des LMP-1-Rennwagens, R8. Heutzutage kennt dadurch jeder das Kürzel, aber ob jeder die Herkunft kennt, weiß ich nicht.“

„Ich hätte gerne einen Audi R8 LMP-1.“

SC: „Gibt es irgendwo auf der Welt eine Rennstrecke auf der du gerne (nochmal) fahren würdest?“

TK: „Es gibt viele tolle Rennstrecken, auf denen ich fahren durfte. Ich war auch an einigen Strecken, wo ich nicht Rennen gefahren bin, sondern einfach nur Zuschauer war. Zum Beispiel Philip Island in Australien. Ich habe es geliebt in Road America in den USA zu fahren. In meiner Zeit in Japan bin ich dort vermutlich so ziemlich jede Strecke gefahren und einige davon sind großartig. Leider bin ich nie auf dem Virginia International Raceway angetreten. Das ist eine Strecke mit langer Historie, die als Dirt-Track angefangen hat und irgendwann asphaltiert wurde. Die Streckenführung hat einen tollen Rhythmus und zugleich eine gewisse Gefahr. Das bietet sportliche Herausforderungen, die bei vielen modernen Rennstrecken nicht mehr vorhanden sind. Viele davon sind heute viel zu ähnlich zueinander. Um auf deine Frage zurückzukommen: Gib mir einen Mix aus Le Mans, Suzuka und Sebring. Eine schöne Mischung aus diesen drei Kursen. Da würde ich das ganze Jahr über fahren wollen.“

SC: „Wenn du die Chance hättest, dein 15-jähriges Ich zu treffen, was würdest du ihm sagen?“

TK: „Lass dir die Haare schneiden!“

SC: „Wir haben viel über deine Rennfahrerkarriere gesprochen. Was macht Tom Kristensen heute, nach dem Rücktritt im Jahr 2014?“

TK: „Ich fühle mich sehr privilegiert, immer noch bei Rennen und im Motorsport generell involviert zu sein. Den meisten Adrenalin bekomme ich, wenn ich im dänischen Fernsehen Formel-1-Rennen kommentiere. Dann bin ich als Experte und Coach für Eurosport in Le Mans dabei. Ansonsten mache ich jetzt mehr Büroarbeiten und wichtige Tätigkeiten bei der FIA, wo ich die Fahrerkommission leite. Gemeinsam mit einigen Rennfahrerkollegen geben wir Ratschläge und Anweisungen an den Motorsportverband weiter, um unseren großartigen Sport weiterzuentwickeln. Und dann habe ich ein paar Botschafterposten für Marken, mit denen ich im Laufe der Jahre gemeinsam Rennen gefahren bin. Ich bin also sehr privilegiert und beschäftigt. Wenn ich mal Freizeit habe, findet man mich entweder auf meinem Rennrad, auf einem Golfplatz oder beim Fußball spielen mit Freunden. Dabei ist uns dann immer unser Glas Bier nach dem Spiel wichtig.“

„Lass dir die Haare schneiden!“

SC: „Und damit kommen wir zur letzten Frage. Angenommen, das Rohöl geht eines Tages aus und du bekommst die letzten 50 Liter Sprit zugeteilt, mit welchem Auto und wo verfährst du es? (an dieser Stelle liebe Grüße an Alte Schule)“

TK: „Da würde ich vermutlich meinen Volkswagen Bus von 1967 nehmen. Natürlich käme die ganze Familie mit. Und dann ginge es nur über Nebenstraßen, nicht über die Autobahn. Dieses Auto war übrigens noch nie auf einer Autobahn. Ich würde die verschiedenen Plätze ansteuern, an denen Verwandte wohnen oder mal gewohnt haben. Es wäre also insgesamt keine weite Entfernung von meiner direkten Nachbarschaft.“

„Ich würde meinen 1967er VW Bus nehmen.“

SC: „Vielen Dank für die ausführlichen Antworten und die Zeit, die du dir für uns genommen hast.“

Wenn Sie jetzt mehr über Tom Kristensen und seine beeindruckende Rennfahrerkarriere erfahren möchten, besteht die Chance dazu. Gemeinsam mit Dan Philipsen enstand das neue Buch ‚Tom Kristensen – Mr. Le Mans‘. Neben Geschichten aus den Jahrzehnten auf und neben den Rennstrecken dieser Welt gibt es sehenswerte Bilder. Einige davon durften wir für dieses Interview verwenden. ‚Mr. Le Mans – Tom Kristensen‘ von Tom Kristensen mit Dan Philipsen wird von Evro verlegt und ist als 432 Seiten starkes Hardback-Buch unter der ISBN 978-87-972603-0-2 direkt bei Evro Publishing oder bei Amazon erhältlich. Dort kostet es 40 GBP (mit Autogramm von Tom Kristensen direkt beim Verlag für 55 GBP).

Bilder: Evro Publishing, Charles Reviere, Keith Rizzo

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Daniel Minárik im Creators Spotlight https://www.secret-classics.com/daniel-minrik-im-creators-spotlight/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=daniel-minrik-im-creators-spotlight Mon, 02 Mar 2020 00:00:00 +0000 https://www.secret-classics.com/daniel-minrik-im-creators-spotlight/ Jeden Tag werden bis zu 100 Millionen Beiträge weltweit auf Instagram geteilt. Um aus der schier unglaublichen Masse herauszustechen, müssen sich Bilder bzw. Videos in irgendeinem Punkt vom Rest unterscheiden.Mit besonderen Fahrzeugen und atemberaubenden Locations hat Daniel Minárik genau dieses Alleinstellungsmerkmal erreicht und konnte bisher schon ein paar Tausend Menschen damit begeistern. Wir durften ihm [...]

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Jeden Tag werden bis zu 100 Millionen Beiträge weltweit auf Instagram geteilt. Um aus der schier unglaublichen Masse herauszustechen, müssen sich Bilder bzw. Videos in irgendeinem Punkt vom Rest unterscheiden.Mit besonderen Fahrzeugen und atemberaubenden Locations hat Daniel Minárik genau dieses Alleinstellungsmerkmal erreicht und konnte bisher schon ein paar Tausend Menschen damit begeistern. Wir durften ihm dazu ein paar fragen stellen.

SC: „Daniel, schön dich hier zu haben. Für die, die dich vielleicht noch nicht kennen, wer bist du und was machst du?“DM: „Hallo zusammen, mein Name ist Daniel Minárik, manche kennen mich vielleicht von Instagram als @minarikd. Ich bin Automobilfotograf und Videograf aus der Slowakei. Angefangen damit habe ich 2017 als ich einen Freund traf, der bereits Fahrzeuge fotografierte. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht mal daran gedacht meine zwei Leidenschaften, Autos und Fotografie, miteinander zu komibinieren. Seitdem hat sich mein Leben total verändert und nach meinem Studienabschluss 2019 im Bereich Marketing & Kommunikation war es mir möglich meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.“

SC: „Was hat dein Interesse an Autos geweckt? Und was hat dich dazu bewegt anzufangen Autos zu fotografieren?“DM: „Das, was mich an Autos am Meisten begeistert, ist das Gefühl was mir Autos geben. Manchmal tut es gut, sich Autos einfach nur anzuschauen, aber meistens ist es das Fahren, was mich absolut fasziniert. Genau das sind auch die Gründe, weshalb ich angefangen habe Autos zu fotografieren. Ich mag es einfach mir coole Bilder von besonderen Autos anzuschauen. Diese dann auch noch selbst machen zu dürfen ist für mich ein Traum.

Eine Sache gibt es allerdings, die ich mit Bilder nicht liefern kann und das ist der Sound – deshalb habe ich angefangen Videos zu machen. Damit kann ich das Publikum noch ein bisschen besser in die Situation ziehen.“

SC: „Wie bereitest du dich auf ein Shooting vor? Und wie läuft das Shooting und die Nachbearbeitung bei dir ab?“DM: „Bei der Frage muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke wie ich mich auf manche Shootings vorbereite (haha). Meistens ist es Improvisation. Und genau das mag ich irgendwie daran. Ich find es gut, wenn man sich an die Bedingungen anpasst und nicht versucht diese zu beeinflussen. Wenn es an die Nachbearbeitung geht, dann gibt es keinen bestimmten Arbeitsablauf, meistens brauch ich dafür nur einen Espresso und einen sauberen Tisch. Ich liebe es beim Bearbeiten rumzuexperimentieren, so machen winzige Veränderungen manchmal riesige Unterschiede in der Atmosphäre des Bildes. Außerdem halte ich mich immer daran alles Unnötige weg zu retuschieren um einen minimalistischen Look zu bekommen.“SC: „Zum Schluss noch unsere klassische Frage: Wenn du irgendein Auto an irgendeinem Ort für ein Fotoshooting wählen könntest. Welches Auto würdest du wo shooten wollen?“

DM „Ich glaube da würde ich mich für den Ferrari F40 entscheiden. Oder vielleicht auch einen Porsche 996 GT3 in speedgelb. Wahrscheinlich auf irgendeiner Küstenstraße in Kalifornien, Australien, Kapstadt oder einer verregneten Schweizer Alpenstraßen – hauptsache irgendwo, wo man das Auto auch fahren kann (haha)“

SC: „Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten, Daniel. Viel Erfolg weiterhin!“

Bilder: Daniel Minárik

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The man behind Rico Customs https://www.secret-classics.com/the-man-behind-1-rico-customs/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=the-man-behind-1-rico-customs Fri, 21 Feb 2020 00:00:00 +0000 https://www.secret-classics.com/the-man-behind-1-rico-customs/ Darf man Dinge verändern, die schon nahezu perfekt sind? Für Designer Rik ist die Antwort klar – „Ja!“  Mit dem Umbau und der Individualisierung von 911er ist für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen. Aus seiner Passion zu klassischen Automobilen ist mehr entstanden. Seine Idee hinter Rico Customs:„MAKE IT YOUR DREAM 911“ SC: Rik, wir freuen [...]

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Darf man Dinge verändern, die schon nahezu perfekt sind? Für Designer Rik ist die Antwort klar – „Ja!“  Mit dem Umbau und der Individualisierung von 911er ist für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen. Aus seiner Passion zu klassischen Automobilen ist mehr entstanden. Seine Idee hinter Rico Customs:


„MAKE IT YOUR DREAM 911“

SC: Rik, wir freuen uns sehr dir ein paar Fragen stellen zu dürfen. Bitte erzähl uns und unseren Lesern kurz, wer du bist und an was du gerade arbeitest.

Mein Name ist Rik oder auch Rico Customs auf Instagram. Ich arbeite als Fashion Designer für eine Jeansfirma hier in den Niederlanden. Wenn ich mal nicht am arbeiten bin, dann verbringe ich so viel Zeit wie möglich mit dem Umbauen und der Restauration von Oldtimer und manchmal auch von Motorrädern. Ich denke man kann sagen, dass mich das Autovirus auf dem allerhöchsten Level erwischt hat. Momentan arbeite ich an einem Backdate eines 1988er 911 Carrera 3,2 Liter zum 911 R in Schiefergrau. 

SC: Wo hat deine Leidenschaft für Autos angefangen? Und warum sind es gerade Sportwagen aus Zuffenhausen, für die du dich begeisterst? 

Es hat alles angefangen, als mich mein Vater als Kind zu einem Oldtimerrennen nach Zandvoort mitnahm. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mich für alles begeistern konnte – den Geruch des Benzins, die Geräusche und vor allem die Menschen. Am Anfang haben mich vor allem BMWs interessiert. Sie waren zu der Zeit sowohl im Alltag als auch auf der Rennstrecke günstiger zu fahren. Ich kaufte mir dann einen E30 in DTM-Spezifikation, was wirklich eines der besten Autos war, die ich je besaß. Ich vermisse das Auto immer noch.

An einem Punkt wollte ich mir aber meinen großen Traum vom 11er fahren erfüllen. Also kaufte ich mir zunächst einen Porsche 912, restaurierte ihn und verkaufte ihn gleich danach um mir endlich meinen ersten 911er kaufen zu können.

SC: Wie schaut dein Tag aus, wenn du mal nicht an Autos schraubst?

Ich arbeite als Designer bei einer Jeans-Marke, Die Tage dort sind super abwechslungsreich und das ist auch was ich daran so liebe. Oftmals fliege ich nach Asien um dort die Fabriken zu besuchen oder durch Europa um neue Ideen und Inspirationen für neue Kollektionen zu sammeln.

SC: Was ist deiner Meinung nach, das Wichtigste wenn es um das Umbauen von 911er geht?

Mach Ihn zu deinem Traum 911er.

SC: Woher nimmst du die Inspiration für Rico Customs?

Von allem. Meistens sind es klassische Rennwagen. Aber es können auch mal kleine Details an einem Rucksack sein. Wie ich schon vorher erwähnt habe, reise ich recht viel, was auch dafür sorgt, dass ich viele Ideen für Rico Customs sammle. Manchmal sieht man etwas und man weiß sofort, dass es gut ausschaut, wenn man es in ein Auto integriert.

SC: Gibt es noch ein Auto, von dem du träumst es mal umbauen oder besitzen zu können?

Das ist wirklich eine schwere Frage. Die Liste ist zu lang um sie hier aufzuzählen. Eine Porsche 904 Replica steht aber definitiv ganz oben. Wenn ich noch ein bisschen weiter träumen darf, dann würde ich noch einen Ferrari 250 GT Lusso nehmen. Ich glaube jeder weiß warum. Es ist einfach unfassbar schön.

 SC: Vielen Dank für deine Zeit, Rik. Wir wünschen viel Erfolg für deine nächsten Projekte und freuen uns auf das was da noch kommt!

Bilder: Matthijs – Lostercone

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Interview mit Fotografin Amy Shore https://www.secret-classics.com/interview-mit-fotografin-amy-shore/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=interview-mit-fotografin-amy-shore Fri, 07 Jun 2019 00:00:00 +0000 https://www.secret-classics.com/interview-mit-fotografin-amy-shore/ Secret Classics: „Amy, wir freuen uns, dich für ein paar Fragen hier zu haben. Könntest du dich kurz für die Leute, die dich und deine Bilder nicht kennen, vorstellen? Wie und wo hat deine Leidenschaft für Autos angefangen?“Amy Shore: „Hey, danke für diese Möglichkeit. Ich bin eine in Großbritannien ansässige Automobil- und Lifestyle-Fotografin. Seit ungefähr [...]

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Wir hatten die Gelegenheit, ein kleines Interview mit der britischen Fotografin Amy Shore zu führen. Sie beantwortete unsere Fragen und schickte uns einige schöne Aufnahmen aus ihren letzten Shootings. Genießen Sie einen kurzen Einblick in Amy’s Arbeit mit und rund um Autos.



Secret Classics: „Amy, wir freuen uns, dich für ein paar Fragen hier zu haben. Könntest du dich kurz für die Leute, die dich und deine Bilder nicht kennen, vorstellen? Wie und wo hat deine Leidenschaft für Autos angefangen?“

Amy Shore: „Hey, danke für diese Möglichkeit. Ich bin eine in Großbritannien ansässige Automobil- und Lifestyle-Fotografin. Seit ungefähr sechs Jahren fotografiere ich in der Automobilbranche und könnte mir keinen besseren Job vorstellen. Mein Vater arbeitete in den 1980er Jahren als Modellbauer für das Team Lotus und anschließend als Karosseriebauer für klassische Fahrzeugrestaurierungen. Deshalb war ich immer von Autos und Motorrädern umgeben. Mein erstes eigenes klassisches Auto, meinen 1985er Mini, bekam ich als ich 19 Jahre alt war. Es war großartig, damit zur Universität zu fahren, wenn ich spät dran war. Allerdings hat sich meine echte Liebe zum Auto erst bemerkbar gemacht, als ich im Sommer 2013, gleich nach meinem Abschluss, mit diesem Job angefangen habe. Ich wurde als Fotografin ganz unerwartet in die Welt der Autos geworfen und habe mich dann ganz einfach in den Lebensstil verliebt. Die Road Trips, die Leute, die öligen Gerüche, die Rennen, die Fahrer – alles rund um den automobilen Lifestyle interessiert mich dabei mehr als das, was unter der Motorhaube passiert.“

Mit Sebastian Vettel habe ich zum Beispiel viel
über klassische Motorräder gesprochen“

SC: „Kürzlich habe ich ein Foto von dir und dem neuen Ferrari SP2 Monza mit Charles Leclerc und Sebastian Vettel gesehen. Kannst du uns mehr über so ein Shooting erzählen und wie du dich fühlst, wenn du berühmte Leute triffst?“

AS: „Oh ja, das sollte eigentlich ein wenig länger geheim gehalten werden. Bei so einem Shooting mit hochkarätigen Leuten erinnere ich mich ständig daran, dass es ganz normale Menschen sind. Es sind Leute, die super cool sind, einige erstaunliche Dinge erreicht haben und ich bin froh, sie fotografieren zu dürfen. Aber ich rede mit ihnen und fotografiere sie so, wie ich es auch mit jedem anderen tun würde. Ich kann nicht leugnen, dass ich bei Berühmtheiten wie Don McCullin oder Harry Benson wohl etwas zurückhaltender und schüchterner auftreten würde. Aber wenn es darauf ankommt, habe ich meinen Job zu erledigen und das in einigen Fällen in sehr kurzer Zeit. Aufgrund der engen Zeitpläne von Vettel und Leclerc hatte ich nur 40 Minuten Zeit, um das komplette Shooting durchzuführen, vom Moment ihrer Ankunft vor Ort bis zum Moment, in dem sie wieder abreisen mussten. Ich hatte meine Location, ich kannte einige Setups, die ich machen wollte, aber dann entschied letztlich meine Kreativität, die meine Kamera die Arbeit machen ließ. Beim Fotografieren denke ich nicht viel darüber nach, ich mache einfach das, was sich für mich natürlich anfühlt. Am schwierigsten ist es, natürliche Handlungsweisen bei den Probanden zu erreichen. Deshalb habe ich mich bei dem Ferrari-Shooting mit beiden Fahrern über Dinge unterhalten, die sie lieben. Mit Sebastian Vettel habe ich zum Beispiel viel über klassische Motorräder gesprochen. Und als sie dann zum Abschied gewunken haben, denkst du wirklich nur: ‚Verdammt, das war ziemlich großartig!'“

SC: „Deine Bilder haben immer einen bestimmten Stil. Worauf achtest du am meisten, wenn du Autos fotografierst? Gibt es bestimmte Eigenschaften eines Autos, auf die du dich konzentrierst?“

AS: „Wenn ich Autos fotografiere, achte ich fast immer auf ein menschliches Element in meinen Bildern. Eine Hand, eine Person im Vordergrund, Leute, die im Hintergrund plaudern, Hände am Lenkrad, Augen im Rückspiegel. Ich bin immer von grafischen Profilaufnahmen angetan, man kann einfach ein gutes Profil nicht ausschlagen. Scheinwerfer ziehen mich auch immer wieder an, weil sie die ‚Augen‘ eines Autos sind. Ansonsten bestimmen Licht und Formen meine Bilder. Wenn es eine wirklich hübsche Straße gibt oder der Himmel eine zarte Mischung aus Gelb und Rosa zeigt, direkt nach Sonnenuntergang, werde ich normalerweise von diesen Momenten angezogen und versuche, ein Auto hineinzuwerfen. Zumindest habe ich das Gefühl, dass meine besten Bilder in diesen Momenten entstehen. Es ist viel schwieriger für mich, wenn ich für einen Job auf einer festgelegten Location in einem engen Zeitrahmen ein Auto fotografieren muss.“

SC: „Wie bringst du deinen Stil mit den Wünschen und Visionen deiner Kunden in Einklang?“

AS: „Die meiste Zeit muss ich mich dabei nicht allzu sehr anstrengen. Mein Stil ist ziemlich auffällig. Wenn der Kunde etwas völlig anderes möchte, lehne ich den Job daher normalerweise ab. Aber das passiert glücklicherweise nicht sehr oft. Meistens finden wir eine gute Balance, indem ich vorher ein Briefing erhalte und dann versuche, die Vorgaben in meinem Stil umzusetzen. Manchmal sind Vorgaben und eine feste Location ziemlich langweilig, aber das muss nicht immer etwas Schlechtes sein. Beispielsweise habe ich dieses Jahr für Pirelli auf dem Genfer Autosalon gearbeitet. Ich habe also Reifen während einer Indoor-Autoausstellung fotografiert. Nicht besonders inspirierend. Das machte es aber auch zu einer Herausforderung. Ich fing an, nach Reflexionen von anderen Ständen zu suchen, die ich in meinen Bildern benutzen konnte. Zudem schaute ich nach neuen Blickwinkeln und habe mein Bestes gegeben, um einige schöne Fotos zu kreieren. Und weißt du was? Ich war ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen. Pirelli ist ein großartiger Kunde und eine coole Firma, deshalb wollte ich sicherstellen, dass sie glücklich sind, aber auch Bilder erschaffen, die ich gern selbst teile. Manchmal kann es unterschiedliche Meinungen zu meinem Bearbeitungsstil geben, aber ich versuche auch da Veränderungen zu vermeiden soweit es möglich ist. Manchmal treffen wir uns dann in der Mitte.“

SC: „Ich habe gesehen, dass du auch viel Hochzeitsfotografie gemacht hast. Wie unterscheidet sich dein Denken, wenn du Bilder von Hochzeitspaaren oder von Autos machst? Gibt es da Gemeinsamkeiten?“

AS: „Ich mache keine Hochzeitsfotografie mehr. Meine letzte Hochzeit habe ich vor ungefähr zwei Jahren abgelichtet (allerdings habe ich auf einem Höhepunkt aufgehört, indem ich eine Hochzeit zwischen Olivenhainen in der Toskana fotografiert habe). Aber Hochzeiten sind genau der Grund, warum ich Autos so fotografiere, wie es heute tue. Sie haben mir beigebracht, wie man schnell ein Bild schießt, ohne zu planen, und immer nach Momenten Ausschau hält, die sich plötzlich entfalten. Früher habe ich Braut und Bräutigam genauso abgelichtet wie jetzt Autos. Die besten Locations, das beste Licht, die besten Momente, die ich mir vorstellen konnte. Im Gegensatz zu damals schieße ich jetzt eben Bilder von Maschinen mit Rädern.“

SC: „Vor allem mit Social Media, Instagram insbesondere, beschäftigen sich heutzutage viele Menschen mit Autofotografie. Welchen Rat würdest du aufstrebenden Fotografen mit auf den Weg geben?“

AS: „Über das Thema, wie man ein Autofotograf wird, habe ich tatsächlich einen großen Blog-Beitrag geschrieben unter der einfallsreichen Überschrift ‚The Giant How-To of Car Photography‘ (‚Das riesige How-To der Autofotografie‘). Es ist im Grunde die Gesamtheit meines Wissens und handelt auch im Detail davon, was ich getan habe, um dahin zu gelangen, wo ich heute bin. Es war wirklich herzerwärmend, nach der Veröffentlichung Nachrichten und E-Mails zu erhalten, in denen mir mitgeteilt wurde, wie sehr meine Zeilen weitergeholfen haben. Wenn ich also jedem Leser dieses Interviews einen kurzen Rat mitgeben kann: Hört auf, euch mit anderen zu vergleichen. Vergleich ist der Dieb der Freude. Auf diese Weise findet man nicht seinen eigenen kreativen Weg. Man darf sich inspirieren lassen, ja! Aber man sollte sich nicht mit anderen vergleichen. Das ist auch etwas, woran ich mich selbst von Zeit zu Zeit erinnern muss.“

SC: „Apropos, was denkst du heutzutage über soziale Netzwerke? Wie wirkt sich Instagram auf deine Karriere aus?“

AS: „Für mich sind die sozialen Netzwerke brillant. Meine Karriere hat sich durch Instagram ohne Zweifel rasant entwickelt. Aber natürlich bleibt die Befürchtung bestehen, dass diese Medien eines Tages überflüssig und durch etwas anderes ersetzt werden. Aber für den Moment nutze ich sie. Sie bieten eine erstaunliche Plattform, die von Millionen Menschen auf der ganzen Welt leicht angesehen werden kann. Gefahren entstehen, wenn man anfängt, seinen kreativen Wert auf die Vorlieben von anderen Instagram-Nutzern abzustützen. Wie überall dreht es sich um Mäßigung und Ausgewogenheit.“

„Das Traurige ist, dass ich tatsächlich bereits ein
‚Traumauto am Traumort‘-Shooting hinter mir habe“

SC: „Damit kommen wir zu unserer klassischen letzten Frage: Wenn du dir ein beliebiges Auto und einen beliebigen Ort auf der Welt aussuchen dürftest, welches Fahrzeug würdest du wo fotografieren?“

AS: „Okay, da gibt es mehr als einen Traum. Das Traurige ist, dass ich tatsächlich bereits ein ‚Traumauto am Traumort‘-Shooting hinter mir habe. Ich durfte einen wunderschönen Ferrari 250 GTO in der englischen Landschaft ablichten und liebe die dabei entstandenen Bilder, da ich wundervolle Farben an einem trüben Tag hatte, typisch englische Briefkästen im Vordergrund und so weiter. Allerdings ist der Besitzer des Wagens sehr auf seine Privatsphäre bedacht, sodass ich keines der Bilder jemals veröffentlichen kann. Ansonsten würde ich gerne einmal einen Ferrari 250 GT SWB auf den engen Straßen im Norden Norwegens fotografieren. Das wäre für mich Perfektion.“

SC: „Vielen Dank, Amy. Wir wünschen dir alles Gute für zukünftige Shootings und deine Karriere. Auch für deine tollen Bilder, die wir unseren Lesern mit diesem Interview zeigen dürfen, möchten wir uns nochmals bedanken. Wir freuen uns sehr auf deine nächsten epischen Aufnahmen. Alles Gute vom Team von Secret Classics.“

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Bilder: Amy Shore

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Interview mit Fotograf Stefan Bogner https://www.secret-classics.com/interview-mit-fotograf-stefan-bogner/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=interview-mit-fotograf-stefan-bogner Wed, 20 Mar 2019 00:00:00 +0000 https://www.secret-classics.com/interview-mit-fotograf-stefan-bogner/ Nachdem wir an dieser Stelle bereits den Fotokünstler Bill Pack und den Fotografen Vince Perraud vorgestellt haben, widmen wir uns diesmal Stefan Bogner, den manche Leser vielleicht vom sehenswerten Curves Magazin kennen. Er erzählt uns in einem kurzen Interview mehr zu seinen Hintergründen und aktuellen Projekten. Secret Classics: „Stefan, wir freuen uns sehr Dir heute [...]

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Nachdem wir an dieser Stelle bereits den Fotokünstler Bill Pack und den Fotografen Vince Perraud vorgestellt haben, widmen wir uns diesmal Stefan Bogner, den manche Leser vielleicht vom sehenswerten Curves Magazin kennen. Er erzählt uns in einem kurzen Interview mehr zu seinen Hintergründen und aktuellen Projekten.

Ich bin sehr gerne unterwegs und liebe die Berge. Die sind wie eine Steckdose zum Akku aufladen für mich.“

Secret Classics: „Stefan, wir freuen uns sehr Dir heute ein paar Fragen stellen zu dürfen. Bitte erzähle uns und unseren Lesern doch mal kurz wer du bist und an was du arbeitest.“

Stefan Bogner: „Hi, ich bin ‚waschechter‘ Münchner. In den 90er Jahren habe ich in München Industrial Design studiert und mit zwei Freunden damals das Designbüro fpm gegründet. Wir haben für internationale Kunden gearbeitet, viele der Produkte stehen in jedem deutschsprachigen Haushalt. Weil ich mich stärker auf meine Leidenschaftsthemen Hospitality, Food & Travel und Automotive – das Curves Magazin wurde immer erfolgreicher und nahm mehr meiner Zeit in Anspruch – fokussieren wollte, habe ich vor drei Jahren meine Anteile an der Agentur an meine Kollegen verkauft und konzentriere mich jetzt ausschließlich auf Projekte in Feldern, die auch meiner persönlichen Passion entsprechen.
Ich bin sehr gerne unterwegs und liebe die Berge. Die sind wie eine Steckdose zum Akku aufladen für mich. Außerdem habe ich schon sehr früh nebenbei VW Käfer hergerichtet und irgendwann kam dann ein alter Porsche ums Eck.“

SC: „Wie kam es zu der Idee, ein eigenes Magazin zu gründen? Fallen dir spontan irgendwelche besonderen Momente ein, die dich dazu gebracht haben?“

SB: „Ich habe 1986 meinen Führerschein gemacht – das war der Schlüssel zur Freiheit – und bin danach gleich mit Freunden sechs Wochen durch Frankreich gefahren. Danach USA, Europa – Hauptsache raus und ‚Roadtrippin’. Ich hatte immer eine gute Zeit ‚on the road‘. Dann wurde das Auto für mich – hört sich vielleicht bizarr an – ein Ort der Ruhe. Im Büro ging’s zu, daheim Familie mit Kleinkindern – Vollgas überall. Im Auto hab’ ich die Tür hinter mir zugezogen und es war ‚me time‘.
Als kleine Auszeit bin ich dann öfter mal im Jahr mit einem guten Freund mit meinem alten Porsche in die Berge gefahren. Zur Vorbereitung der Reise hat mir immer ein Roadtrip-Magazin gefehlt, das mich anspricht. Ich hatte zu der Zeit bereits acht Jahre Reisemagazine für MairDumont gestaltet und in unserem Job ist die Antenne ja immer auf Empfang. Auf einer Reise um die Sella-Runde in den Dolomiten habe ich das Konzept von Curves dann in ein paar Minuten in ein Skizzenbuch gescribbelt: 5 Tage Roadtrip – das Zeitfenster kann man sich immer irgendwie rausschneiden. Ein Land, leere Straßen, modernes Layout.“

SC: „Wenn Du den Inhalt des Curves Magazins in drei Worten beschreiben müsstest, welche würden dir dabei als Erstes einfallen?“

SB: „Soulful driving – sorry sind nur zwei Wörter.“

SC: „Fotografie ist häufig auch mit viel Vorbereitung und Planung verbunden. Wie kann man sich bei Dir Shootings und die Produktion eines Buches vorstellen?“

SB: „Die Planung für die Locations und Reisen mache ich im Winter, old-school mit Kartenmaterial. Da hat man den besten Überblick und bekommt ein Gefühl für die Gegend. Dann hilft natürlich Social Media für den ein oder anderen interessanten Kontakt und Google Earth. Jede Reise entwickelt sich so über 2 bis 3 Monate. Schon bei der Planung ist die Vorfreude auf die Reise ein ständiger Begleiter. Das entwickelt sich dann alles fast wie von selbst.
Auf der Reise sind wir eine kleine Truppe – maximal vier Personen in zwei Autos. Ich, mein bester Freund, Driver und Assistent Michi Daiminger, David zu Elfe für den Film und meist jemand von Porsche wenn wir ein neues Auto dabeihaben. Für eine Curves Ausgabe sind wir circa 2 bis 3 Wochen unterwegs – dann kommt die Bildauswahl Zuhause, Bildbearbeitung, Layout und so weiter. Das dauert auch rund 3 Wochen reine Produktionszeit.“

SC: „Das Magazin führt dich auch häufig weit aus der Alpenregion hinaus. Welcher Ort hat dich bisher am meisten überrascht und wieso?“

SB: „Jede Region hat was besonderes, jede Begegnung mit einer anderen Kultur und deren Menschen. Island, Schottland, die Pyrenäen, neulich erst Thailand hat mich völlig überrascht. Aber auch wenn ich zum 50. Mal in die Schweiz, in die Dolomiten oder die französischen Alpen komme – es ist immer wieder einmalig. Der Sustenpass, einer meiner Lieblingsstraßen, ist jedes Mal wieder ein Erlebnis.“

SC: „Erst kürzlich warst du in Bangkok beim Porsche Event ‚Das Treffen 3‘. Wie empfindest du die Autoszene dort und inwiefern unterscheidet sich diese zu unserer europäischen Szene?“

SB: „Noch relaxter als Kalifornien, tiefes Wissen, Liebe zum Detail, sehr familiär, aufmerksam und freundlich. Natürlich spielen das Land, die Kultur und die Menschen eine tragende Rolle. Interessant sind natürlich auch die RWB Porsche – das ist eine eigene Kultur.“

SC: „Zum Schluss noch unsere klassische Frage: Wenn du irgendein Auto an irgendeinem Ort für ein Fotoshooting wählen könntest. Welches Auto würdest du wo shooten wollen?“

SB: „Neuseeland – 550 Spyder – Roadtrip. Der 917 steht aber auch noch ganz oben auf der Liste.“

SC: „Vielen Dank für deine ausführlichen Antworten, Stefan. Weiterhin viel Erfolg bei deinen vielfältigen Projekten. Wir freuen uns schon, darüber mehr zu lesen.“


Mehr Bilder von Stefan Bogner finden Sie auf dem Instagram-Account @curvesmagazin

Bilder: Stefan Bogner

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Interview mit Fotograf Vince Perraud https://www.secret-classics.com/interview-mit-fotograf-vince-perraud/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=interview-mit-fotograf-vince-perraud Fri, 07 Dec 2018 00:00:00 +0000 https://www.secret-classics.com/interview-mit-fotograf-vince-perraud/ Secret Classics als exklusiver Marktplatz und digitaler Showroom sucht immer nach besonderen Themen und Objekten, Personen und Geschichten aus der Oldtimer-Szene. Nach unserem ersten Interview mit dem Fotokünstler Bill Pack, möchten wir Ihnen nun den Lifestyle- und Automobil-Fotograf Vince Perraud aus Frankreich näher vorstellen. Mit ihm hatten wir eine kurzweilige und interessante Unterhaltung. Nun können [...]

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Secret Classics als exklusiver Marktplatz und digitaler Showroom sucht immer nach besonderen Themen und Objekten, Personen und Geschichten aus der Oldtimer-Szene. Nach unserem ersten Interview mit dem Fotokünstler Bill Pack, möchten wir Ihnen nun den Lifestyle- und Automobil-Fotograf Vince Perraud aus Frankreich näher vorstellen. Mit ihm hatten wir eine kurzweilige und interessante Unterhaltung. Nun können wir an dieser Stelle ihn und seine Arbeit näher beleuchten.

Secret Classics: „Vincent, wir freuen uns sehr, Dich interviewen zu dürfen. Bitte erzähle uns und unseren Lesern kurz, wer Du bist und was Deine Arbeit ausmacht.“

Vince Perraud: „Hey, guten Tag! Ich komme aus Frankreich und bin Fotograf. Mit dem Fotografieren habe ich bei Extremsportarten begonnen. Dort habe ich rund zehn Jahre lang BMX-Fahrer und Skater geknipst, mich dann aber in die Bereiche Lifestyle und Autos weiterentwickelt. Ich versuche einfach jeden Tag Spaß zu haben. Jetzt komme ich gerade von einer Rundreise durch’s ganze Land zurück, auf der ich diverse Messen und Ausstellungen besucht habe und meine erste Liebe, BMX, mit meinem Freund und Kollegen Matthias Dandois fotografiert habe. Er ist der beste bei den BMX-Flatland-Fahrern. Aber ich arbeite eigentlich immer an vielen Projekten gleichzeitig, da bleibt keine Zeit zum Ausruhen.“

SC: „Erzähle uns von Deinen Fotografie-Anfängen. Wann hat das alles angefangen?“

VP: „Ich habe vor rund 15 Jahren mit dem Fotografieren begonnen. Damals war ich passionierter BMX-Fahrer, aber selbst nicht besonders gut im Vergleich zu anderen. Bei einem Unfall rissen meine Kniebänder und so war ich für ein Jahr nicht in der Lage zu fahren. So musste ich mir etwas anderes suchen, um weiterhin in Kontakt mit den Jungs auf der Straße zu bleiben. Ich schnappte mir meine Analogkamera und legte los. Dabei wollte ich eigentlich nie Fotograf werden und kann es heute immer noch kaum glauben. Es wirkt unwirklich und fühlt sich so an, als würde ich meinen Traum leben.“

SC: „Als wir durch Deine Instagram-Beiträge geschaut haben, konnten wir schnell Deinen speziellen Bildstil feststellen. Er kombiniert Passion, Sehnsucht und Emotionalität für einen spezifischen Lebensweg. Wie würdest Du Deinen eigenen Fotografie-Stil selbst beschreiben? Welche Inspirationen nutzt Du?“

VP: „Oh, danke sehr! Ich suche ständig nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten für meinen Stil und nehme dafür unmögliche Projekte ebenso an wie die reine Dokumentation meines Lebens. So entsteht ein guter Mix aus Arbeit und Lifestyle. Als Inspirationsquellen möchte ich meine super kreativen und talentierten Freunde nennen, die ich zum Glück habe. Von ihnen lerne ich eine Menge, aber bei der reinen Fotografie lasse ich mich von allem beeinflussen, sei es Kunst, Sport, Architektur, Mode… Natürlich sehe ich mir auch die Bilder von anderen Fotografen an. Egal ob diese gut oder schlecht sind, es gibt immer etwas, was man für sich selbst mitnehmen kann.“

SC: „Wo wir schon davon sprechen, welche Rolle spielt Instagram für Dich? Ist es eher Fluch oder Segen?“

VP: „Ich denke, ich habe eine Hassliebe mit Instagram. In der Zeit, als ich angefangen habe, gab es noch keine Social-Media-Kanäle (allenfalls Myspace) und man musste wirklich gut sein, um eigene Bilder in Magazinen veröffentlichen zu dürfen. Heute interessieren sich Kinder und Jugendliche nicht mehr für Magazine. Es geht nur noch um YouTube, Instagram und so weiter. Aber ich denke, Instagram ist eine gute Plattform um Bilder zu zeigen und sich mit interessierten Leuten zu verbinden, seien es einfache Betrachter, Kunden oder andere Interessenten. Es ist verrückt, wieviele Inspirationen man allein dort täglich sammeln kann, allerdings denkt heute auch offenbar jeder, er/sie wäre ein Fotograf.“

„Es ist verrückt, wieviele Inspirationen man täglich sammeln kann, allerdings denkt heute auch offenbar jeder, er/sie wäre Fotograf.

SC: „Lass uns über Autos reden. Es scheint so, als hättest du eine große Passion für alte Porsche. Welche Geschichte verbindet Dich mit Porsche? Was machen diese Sportwagen so speziell für Dich?“

VP: „Ja, stimmt, es scheint so, als ob ich Porsche besonders mag, ich weiß aber nicht warum. Schau sie dir an, sie sind schön und sexy! Wenn du einen auf der Straße siehst, weißt du sofort, dass da ein richtiger Sportwagen anrollt und er noch besser zu fahren ist, als er es optisch versprechen kann. Oftmals ist es einfach nur purer Genuss. Anfänglich wollte ich eigentlich nur eine Fotoserie mit einem Model und einem Auto machen. Aber plötzlich meldeten sich viele Leute, sagten mir, wie cool sie meine Bilder fanden und boten mir ihre Fahrzeuge für Shootings und Ausfahrten an! Für mich ist es seither einfach klasse, immer wieder neue Leute zu treffen.“

SC: „Wo kommt Deine Leidenschaft für klassische Fahrzeuge her und wie passt diese mit Deinem Lifestyle aus Surfen, BMX-fahren und Skateboarding zusammen?“

VP: „Ich lasse mich einfach von dem beeinflussen, was mich umgibt, beispielsweise von meinen Freunden. So kam es ganz natürlich dazu, dass ich bei Auto gelandet bin. Manche meiner Freunde starteten wie ich mit Skateboards und BMX-Fahrrädern, aber wenn man älter wird gleitet man schnell zu Motorrädern oder Autos ab. Das war nie wirklich geplant, aber ich probiere halt immer Spaß zu haben.“

SC: „Wenn Du irgendein Auto und irgendeinen Ort auf der Welt für ein Fotoshooting wählen dürftest, welches und wo wäre es?“

VP: „Das ist wirklich eine gute Frage! Vor zwei Jahren hatte ich das große Glück, ein Auto von Magnus Walker einige Tage lang ausleihen und in Los Angeles bewegen zu dürfen. Es war herrlich verrückt, mit einem Rennauto durch Kalifornien zu fahren! Aber aktuell würde ich sagen, dass ich gerne meinen eigenen Porsche 912 (aktuell im Restaurierungsprozess) nehmen würde, um den Südwesten Frankreichs zu erkunden und dabei Freunde zu besuchen. Ich kann es kaum abwarten, das bald wirklich zu tun.“

SC: „Du machst bis heute immer noch viele analoge Bilder. Warum? Was macht für dich den Unterschied zwischen analoger und digitaler Fotografie aus?“

VP: „Ich habe ‚old school‘ begonnen, erinnert Ihr Euch? Analoge Fotografie war mein Einstieg. Heute versuche ich diese Technik aufrecht zu erhalten, aber ich muss mir bei einem Shooting-Setup wirklich sicher sein, um analog zu knipsen. Mit modernen Digitalkameras ist es häufig einfacher und zudem machen heute viele Leute Schnappschüsse mit ihren Handys (deren Bilderqualität sich in den letzten Jahren massiv verbessert hat), ich versuche aber immer wieder, Dinge anders zu machen und damit meine künstlerische Art auszuleben.“

SC: „Wenn Du zu Deinem jüngeren Ich reden könntest, welche Tipps würdest Du ihm in Bezug auf die Fotografie geben?“

VP: „Oha, das ist hart. Ich habe im Laufe der Zeit viele Fehler in meinem Leben gemacht und kämpfe immer noch mit einigen Sachen, aber man lernt mehr von Fehlschlägen als aus purem Erfolg. Also wäre ich heute nicht hier ohne meine persönliche Geschichte. Ich hätte niemals soviele interessante Menschen, Freunde und so weiter getroffen. Also versuche ich auch weiterhin meinen Instinkten zu folgen, auch wenn ich erahne, dass die Sache schlecht ausgehen könnte. Ich würde mir selbst also sagen: Folge einfach Deinen Träumen, vertraue Deinen Instinkten und hab Spaß! Das ist es, was ich täglich versuche.“

SC: „Was steht bei dir als nächstes im Kalender? Sind schon weitere Reisen geplant?“

VP: „Ein paar Projekte köcheln gerade vor sich hin, aber das nächste Großereignis  ist mein Umzug nach Biarritz in der kommenden Woche, wo ich ein neues Leben beginne.“

SC: „Hab vielen Dank für Deine Zeit und Deinen Einsatz, Vince. Wir freuen uns jetzt schon auf weitere tolle Fotoprojekte von Dir. Bis dahin wünschen wir Dir frohe Weihnachten und einen guten Start in Biarritz.“

VP: „Dankeschön. Ich wünsche allen Lesern von Secret Classics ebenfalls frohe Weihnachten!“

Wenn Sie sich für mehr Bilder von Vince Perraud interessieren, können Sie dem Link am Ende des Artikels folgen oder gleich hier für seinen Instagram-Account @vinceperraud klicken.



Bilder: Vince Perraud

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